Religion - Migration - Integration

Migration stellt eine phnomenologische und prozesshistorische Konstante in Europa dar. Seit der Sptantike stellt die Migration in Europa eine Normalitt dar und ist Gegenstand von bewusstem wie auch unbewusstem Wandel. So sind europische Gesellschaften stetig inhomogene und sich wandelnde Formationen. Der Wandel durch Migration steht im Spannungsfeld zwischen Anpassung, Identittssuche und Identittswahrung. Dabei spielt Religion und religiser Wandel als Faktor von gesellschaftlichem Wandel eine bedeutende Rolle. Der Staat dagegen vertritt eine ambivalente Position zwischen konomischen (Entwicklungs-) Interessen, gesellschaftlicher Organisation und allgemeiner Akzeptanz. Die europischen Gesellschaften erweisen sich als multipolare, kulturelle Mischgebilde mit gebrochenen Identittsstrukturen, deren bedeutender Teil der Religionsfaktor ist. Umso strker scheinen Migrationsbewegungen einerseits, amorphe Grenzziehungszwnge und Kulturempfinden andererseits in einem Spannungsverhltnis zueinander zu stehen, das durch den Religionsfaktor dynamisiert wird. Fr unterschiedliche Epochen der vormodernen Geschichte Europas wird daher den Wechselwirkungen religis motivierter Mobilitt auf die Migranten wie auch die Aufnahmegesellschaften interdisziplinr nachgesprt. Migration und Integration werden dabei anhand des Formierungsprozesses der lateinisch-rmischen Christenheit, seiner verschiedenen Stadien und Gruppen problematisiert. Die daraus erkennbaren Entwicklungslinien sind zwar prozessual, nicht aber teleologisch zu verstehen, insofern ihre Gemeinsamkeiten die vielfltige, keineswegs gleichfrmige Entwicklung der lateinisch-rmischen Christenheit abbildet.