4 oder 6 Jahre? Der Streit um die 'richtige' Dauer der Grundschule

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pdagogik - Schulpdagogik, Note: 1,0, Universitt Potsdam (Institut fr Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Seminar Bildung im schulischen Kontext, Sprache: Deutsch, Abstract: Die nur vierjhrige Dauer der Grundschule und die sich daran anschlieende frhe Verteilung der Schler auf die verschiedenen Sekundarschulformen wird, als eines der umstrittensten Strukturmerkmale des deutschen Schulwesens, seit Jahren vielfach diskutiert (vgl. Baumert u.a. 2009, S.190). Deutschland liest seine Schler dabei im internationalen Vergleich sehr frh aus und weist sie stark selektierenden Schulformen zu. Der bergangszeitpunkt am Ende der vierten Klasse, also mit 10 Jahren, ist in den meisten Bundeslndern der Regelfall. Nur in Berlin und Brandenburg vollzieht sich dieser Wechsel zur Sekundarschule nach der sechsten Klasse, also im Alter von 12 Jahren (vgl. Kramer u.a. 2009, S.17ff.). Auch Hamburg versuchte im vergangenen Jahr eine sechsjhrige Grundschule und ein daran anschlieendes zweigliedriges Schulsystem einzufhren. Allerdings mobilisierte sich eine Initiative unter der Parole Diese Reform darf keine Schule machen!" gegen die Einfhrung der sechsjhrigen Primarschule in Hamburg. Am 18.07.2010 wurde per Volksentscheid gegen die neue Grundschuldauer entschieden (vgl. www.sueddeutsche.de, Stand 14.04.2011).
Die Verfechter der vierjhrigen Grundschule sind der Ansicht, durch lngeres gemeinsames Lernen erhhe sich der soziale Unterschied zwischen den Kindern eher, als dass er sich ausgleiche und leistungsstarke Schler wrden gebremst, wenn sie nicht frhzeitig auf das Gymnasium wechseln wrden. Anhnger der sechsjhrigen Grundschule argumentieren, lngeres gemeinsames Lernen frdere alle und eine Selektion bereits nach der vierten Klasse wre zu frh, um Prognosen ber die Schullaufbahn und die Entwicklung eines Kindes abzugeben. In der aktuellen Debatte um die richtige" Dauer der Grundschule stehen sich somit zwei Seite