Agglomerations- und Dezentralisationstendenzen der nordrhein-westflischen Wirtschaft seit der Vorkriegszeit

Mit Fragen der Agglomeration haben sich Landesplanungsbehrden und andere Stellen bereits vor dem Kriege eingehend beschftigt, meistens im Sinne einer Sanierung von Ballungsgebieten. Es ist jedoch erwiesen, da Bezirke mit starker Massierung von Industrien keineswegs immer ungesunde Strukturen be sitzen. Infolge des Zustromes von Millionen von Flchtlingen nach 1945 haben die Probleme erheblich an Bedeutung gewonnen. In dieser Lage drfte eine Untersuchung ber die Zu- oder Abnahme industrieller Agglomerationen in den letzten 20 Jahren von Interesse sein. Der Durchfhrung einer derartigen Arbeit stehen mancherlei Schwierigkeiten ent gegen. Regelmig erscheinendes, nach Branchen aufgegliedertes Zahlenmaterial fr kleine Bezirke, das auch Vergleiche mit der Vorkriegszeit (1938) erlaubt, liefert nur die Arbeitsamtsverwaltung. Die Auswertung dieses Materials erfor dert jedoch umfangreiche Rechnungen, Aussonderungen oder Zusammenfas sungen, weil die Grenzen vieler Arbeitsamtsbezirke nach 1945 gendert wurden und in der Vor- und Nachkriegszeit nicht der gleiche Personenkreis erfat ist. Fr einige Bezirke war eine Bereinigung unmglich. Sie konnten daher in dieser Untersuchung nicht bercksichtigt werden. Jedoch wurden insgesamt rd. 97 v. H. aller unselbstndig Beschftigten in Landwirtschaft, Industrie, Handwerk und Handel Nordrhein-Westfalens im Jahre 1960 erfat. Bei einigen Gebieten blieben kleine rumliche Inkongruenzen, die jedoch die Vergleichbarkeit der Zahlen nur belanglos stren.