Aktionrsrechte und Aktionrsklage in Japan

Bislang fanden die Belange der Kleinaktionre in Japan kaum Beachtung und die Rechte der Aktionre waren weitgehend funktionslos. Seit Anfang der 90er Jahre befinden sich die Aktionrsrechte in Japan jedoch im Wandel. Die Reaktionen auf die Aktienrechtsreform von 1993 zeigen, da auch Kleinaktionre zur Geltendmachung ihrer Rechte bereit sind. Mit dieser Reform vereinfachte der Gesetzgeber die Voraussetzungen fr die Erhebung von Aktionrsklagen - in den USA als derivative suit und in Japan als kabunushi daihy sosh bezeichnet - deutlich. In der Folge stiegen diese Klagen sprunghaft an und Leitungsorgane sehen sich nun mit zahlreichen Schadensersatzklagen konfrontiert, wobei es in einigen Fllen bereits zu Verurteilungen kam. Olaf Kliesow stellt im ersten Teil seiner Arbeit die besondere Struktur der japanischen Aktiengesellschaft dar. Daran schliet sich eine bersicht der Aktionrsrechte an, die verdeutlicht, da geschriebenes Recht und soziale Wirklichkeit hier erheblich voneinander abweichen. Des weiteren widmet sich Olaf Kliesow der Aktienrechtsreform von 1993 und ihren Folgen. So werden zum einen die Voraussetzungen der Klageerhebung aufgezeigt, zum anderen werden die Klagen nach materiellen Rechtskriterien in verschiedene Kategorien unterteilt und auf ihre Erfolgschancen hin untersucht. Die Analyse von 102 Gerichtsverfahren dient als Grundlage fr Olaf Kliesows Untersuchung. Er kommt zu dem Ergebnis, da das vereinfachte Klageverfahren die Stellung der Kleinaktionre in Japan deutlich gestrkt hat.