Alexander Kluges Fernseharbeiten ber Katastrophen

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,2, Westflische Wilhelms-Universitt Mnster (Germaniatik), Veranstaltung: Filmrealismus bei Alexander Kluge, Sprache: Deutsch, Abstract: Stellen wir uns mit etwas Fantasie eine Sendezentrale vor. Das Bild vor unserem geistigen Augen zeigt, wie Fernsehen funktioniert. An elektronischen Anlagen sitzen Techniker. Wenn ein Moderator oder Sprecher in die Kamera schaut, blickt er uns, die Zuschauer an, ohne uns tatschlich zu sehen. Wnde von Monitoren zeigen, was von unzhligen Kanlen in diesem Augenblick der Aufnahme als Wahrheit gesendet wird und im nchsten Moment bereits versendet" ist. Fernsehen hat also die Intention, von Individuen ausgewhlte Bilder und Sendungen in Versendetes zu verwandeln.
Alexander Kluge greift an dieser Stelle mit seiner Realismustheorie ein, die zum Modell einer kommunizierenden Gegenffentlichkeit wird. Hiermit will er dem Zuschauer zur Erkenntnis von Wirklichkeitszusammenhngen verhelfen und den Illusionswirkungen des Mainstream-Fernsehen entgegenwirken. So entstehen Kluges Gegenproduktionen" zum konventionellen, nivellierten Fernsehen.
In meiner Ausarbeitung mchte ich zunchst auf Kluges Weg vom Kino zum Fernsehen eingehen und seine Motivation hierfr nherbringen. Dabei wird auf seine Gegenoffensive zur Nivellierung des privaten Fernsehens eingegangen, um anschlieend Kluges Autorenfernsehen und seine Zielsetzung im Hinblick auf Ausdrucks- und Reflektionspotentiale des Mediums zu erklren. Danach werde ich seine Intermedialitt und den Umgang mit dieser auch aus Sicht von Kritikern reflektieren. Im Anschluss daran wird sein Realittsverstndnis im Hinblick auf seine Recycling-Technik" und sein Verstndnis von Wahrheit analysiert. Zum Schluss mchte ich die gewonnenen Eindrcke auf seinen Umgang mit Fernseharbeiten zum Thema Katastrophen hin berprfen. Diese Ausarbeitung kann nicht den Anspruch der Vollstndigkeit erheben, sondern soll