Alkibiades

Es gibt sicher keine antike Persnlichkeit, die mehr polarisierte als Alkibiades. Damals wie heute gibt es wohl kaum jemanden, der sich mit Alkibiades beschftigt hat, dem dieser vllig egal wre. Diese Polarisation lsst sich selbst heute noch in der modernen Forschungsliteratur wiederfinden. Aus heutiger Sicht, mit dem Wissen ber die Folgen seiner jeweiligen Entscheidung, scheint ein Urteil leicht gefllt werden zu knnen. Hauptschlich sein Streben nach persnlichem Ruhm und das Versagen im politischen Handeln werden ihm zur Last gelegt. Fr Alkibiades waren sein persnlicher Ruhm und der Ruhm der Stadt aber ein und dasselbe. Wenn er also persnlichen Ruhm erlangte, erlangte auch die Stadt Ruhm, was wiederum zum Nutzen der Stadt war. Aber auch andersrum, wenn Alkibiades durch sachgeme Entscheidungen der Stadt nutzte, fhrte das zu Ruhm fr die Stadt und letztendlich auch zu seinem eigenen Ruhm. Unsachgeme Entscheidungen dagegen konnten der Stadt schaden und dadurch ihren Ruhm und auch seinen persnlichen Ruhm schmlern. Und genau das lag nicht im Interesse des Alkibiades. Ihn in heutige Mastbe von Anstand, Gerechtigkeit oder sinnvollem politischen Handeln zu pressen wird Alkbiades nicht gerecht und soll in diesem Buch untersucht werden.