Alltag Der Stadtbewohner Im Spatmittelalter

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 2,0, Universitt zu Kln (Historisches Institut), Veranstaltung: Stdte im Sptmittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff Alltag bezeichnet die Lebenswelt, in der sich Menschen tglich in Aktionen und Interaktionen mit der Wirklichkeit auseinandersetzen, um in ihr zu leben und sie ihren Bedrfnissen anzupassen". Das wissenschaftliche Interesse am historischen Alltag ist ein solches an vergangenen Wertorientierungen und Verhaltensweisen, an Erfahrungen der Arbeitswelt, an tglichen Auseinandersetzungen mit einer vorgegebenen Lebenswelt, Geselligkeit und Bewltigung der konkreten Wirklichkeit sowie kulturellen Ttigkeiten".

In diesem Zusammenhang ist ein kurzer Blick auf den Freiheitsbegriff grundlegend. Dieser unterscheidet sich im Mittelalter als solcher stark von unserer heutigen Freiheitsvorstellung. Zum einen war eine Religions- oder etwa eine Meinungsfreiheit nicht denkbar. Die Bibel und die Gebote der geistlichen Obrigkeit galten als unantastbar und bestimmten das Handeln und Denken eines jeden Brgers. Darberhinaus war eine groe Abhngigkeit der Brger vom Stadtherrn nicht von der Hand zu weisen. Dieser hatte die Kontrolle ber alle wichtigen mter einer Stadt und die Brger waren ihm gegenber zu Abgaben und Dienstleistungen verpflichtet.

Allerdings bestanden wichtige Unterschiede zwischen dem Brger und dem so genannten servi", dem Hrigen, der in sklavenhnlichen Verhltnissen seinem Herren unterstand und nicht ber Eigentum verfgen durfte. In den mittelalterlichen Stdten unterschied man zwei Formen von Freihen. Der ingenuus" war von von Geburt frei, wogegen der liberi" erst
durch Flucht vor dem Herren in die Stadt (1 Jahr und 1 Tag") oder Entlassung in den Status der Freihen aufgestieg. Der Status war generell vererbbar und ein Abstieg, beispielsweise durch Selbstverknechtung zur Schuldentilgung, war ebenso mglich. Zu de