Analogie

Der Begriff "Analogie" bezeichnet ganz allgemein partielle bereinstimmungen oder hnlichkeiten komplexer Sachverhalte. Lange Zeit konnten viele Phnomene mangels prziser Instrumente nicht gemessen, sondern nur ber Analogien erklrt werden. Mit dem Aufschwung der Empirie in der Neuzeit bildete der Analogismus eine treibende Kraft der Wissenschaft und bekam eine Schlsselfunktion in der Erkenntnistheorie, etwa bei Herder und Kant. Grundstzlich knnen Analogien gezogen werden, um vorhandene Strukturen und Prozesse zu beschreiben, zu analysieren oder um Hypothesen zu bilden. Es entwickelte sich ein allen Wissensgebieten und Wissenschaften gemeinsames Grundverstndnis von Analogie, das dennoch in der konkreten Anwendung Unterschiede sichtbar werden lsst. Der Begrnder der Matreier Gesprche, Otto Koenig, war ein Verfechter des Analogieschlusses, und auch sein Lehrer Konrad Lorenz brach in seiner Nobelpreisrede 1973 eine Lanze fr diese Form des Erkenntnisgewinns. Dies war Grund genug, sich des wissenschaftstheoretischen Themas der Analogie in den 43. Matreier Gesprchen anzunehmen. Der einleitende "interdisziplinre Streifzug" spannt einen weiten historischen Bogen, um mit einer Bestandsaufnahme und Begriffsdefinition den Rahmen fr die weiteren elf Beitrge vorzugeben, welche die - nicht unproblematische - Erkenntnisgewinnung mit Hilfe von Analogie aus der Sicht verschiedener Disziplinen beleuchten.