Anguis in herba

Die Dissertation rekonstruiert und interpretiert Olof Eneroths (1825-1881) Idee der Gartenpdagogik als einen Versuch der gegenseitigen Veredlung von Mensch und Natur.
Da sich seine Gartenpdagogik einerseits auf den vieldeutigen Begriff Natur' und andererseits auf eine mehrfachbegabte Persnlichkeit bezieht - Eneroth war Schwedens bedeutendster Pomologe seiner Zeit, Lehrer in einer Grtnermeisterschule, selbstndiger Gartenknstler und -verwalter, produktiver Autor zu Gartenbau und Pdagogik, zu Literatur und Knsten, preisgekrnter Dichter und schlielich auch ein subversiver Agitator fr Demokratie und Aufklrung - wird sie in einander kreuzenden Ebenen untersucht:
Zunchst wird Eneroths Verstndnis der Gartenpdagogik aus seiner Prosa und seiner Lyrik rekonstruiert. Der Mensch als sowohl schpferisches Wesen wie auch als Werkzeug der Natur wird als weltanschauliche Prmisse seiner Arbeiten identifiziert. Sodann werden Eneroths Vorstellungen zwischen historischen gartenpdagogischen Konzepten von Comenius und Diesterweg verortet. Diesem synchronen Ansatz folgend wird in einer diachronen Analyse Eneroths Gartenpdagogik in Beziehung zu nahestehenden Themenfeldern im Werk von schwedischen Zeitgenossen behandelt. Ein Exkurs in die Geschichte der Schulgartenbewegung in Schweden und Deutschland vertieft einen Bildungsbereich, als deren Spitze sich Eneroth verstand. Als von zentraler Bedeutung fr den Begriff der Gartenpdagogik wird daneben Eneroths berzeugung einer versittlichenden Wirkung der Gartenkultur den Vorstellungen professioneller Gartengestalter und Autoren seiner Zeit gegenbergestellt. Den vorigen Analysen der funktionalen Beziehungen der Enerothschen Gartenpdagogik folgt eine prozessuale Betrachtung seines Selbstentwurfs. In der Diskrepanz zwischen der moralischen Identitt in Eneroths Verffentlichungen einerseits und der selbsternannten Schlange im Gras" andererseits wird eine bereinstimmung mit dem Leben und Werk Kierkegaards ausgemacht, die in