Anopheles

Meine Geschichten sind denkbar einfach", erklrt der Autor, jeder Mensch kann sie verstehen. Das heit nicht, dass ich fr Idioten schreibe. Die Trivialitt des Alltags, die vergebliche Liebe und die eigene Unberechenbarkeit veranlassen mich, dieses sonderbare Leben wie eine Art Mosaik so zusammenzusetzen, dass so etwas wie eine Sinngebung mit sozialkritischen und antifaschistischen Botschaften erkennbar wird. Und so tut sich in den vorliegenden Geschichten ein Reigen auf - ein Reigen von absonderlichen und grotesken Begebenheiten in meiner Mnchener alltglichen Umgebung sowie auf meinen Reisen nach Paris, an die sdfranzsische Kste und zu den Malediven. Bis auf zwei lngere Erzhlungen haben sich alle Geschichten wirklich ereignet."
Reizvoll ist das Zusammenspiel von den 19 Texten und 28 - teils farbigen - Illustrationen. Als uerst sensibler Autor, Zeichner und Maler hat Halfar mit geschultem Blick fr das Charakteristische von Landschaften, Menschen und Situationen eine Sammlung von Kunstwerken im Taschenbuchformat geschaffen - ein kleines Geschenk, das jeden Leser und Betrachter bereichert.
Auf knapp vier Taschenbuchseiten gelingt es Halfar, die Originalitt einer Frau zu beschreiben, die sich trotz finanzieller Engpsse und anderer Probleme nicht unterkriegen lsst - ja, sie geniet ihr Leben, wie es die dazugehrige lustige Illustration unterstreicht.
Die ganze Bandbreite der Realitt fngt Halfar in seinem Buch ein, er beschnigt nichts. Es gibt autobiographische Texte, die unter die Haut gehen - bildlich gesprochen, aber auch tatschlich:
Auf welcher Reise hatte sie sich mit der Krankheit infiziert? War es an Bord der Barkasse, die sie und ihren Mann auf den braunen Fluten des Flusses zu dem Prsidentenpalast brachte, wo sich die Anophelesmcke auf ihrem Handrcken niederlie ...?" So beginnt die Titelgeschichte Anopheles":