Auer sich sein

Einerseits gehrt die Hoffnung zu den zentralen Themen menschlicher Existenz - diesseits und jenseits des Glaubens. Andererseits hlt sich das (religions)philosophische, mehr noch das theologische Interesse an der Hoffnung in sehr engen Grenzen. Dafr gibt es Grnde, aber keine guten. Hartmut von Sass versucht nicht nur, jenes Missverhltnis zwischen Relevanz und Marginalisierung der Hoffnung abzutragen, sondern auf dem Weg dorthin zugleich eine neue Architektur der Hoffnung vorzuschlagen. Im vorliegenden Buch verfolgt er in fnf hnlich aufgebauten Teilen einen konsistenten Gang der Argumentation. Im ersten Teil wird der dogmatische Rahmen abgesteckt, in welchen das Lehrstck der Hoffnung eingefgt wird. Dabei schlgt Hartmut von Sass vor, Theologie als Praxeologie des Glaubens zu verstehen. Im zweiten Teil stellt er die Differenz im Begriff der Hoffnung vor. Entsprechend ist die beraus umstrittene Unterscheidung zwischen einem materialen und modalen Begriff der Hoffnung gegen wichtige Einwnde zu verteidigen. Dabei vertritt der Autor die Auffassung, dass dem Modus die Prioritt gegenber der Materialitt der Hoffnung zukommt. Der modale Begriff (hoffnungsvoll leben) wird im dritten Teil im Blick auf die Zeiterfahrung, Identitt und Statusfragen untersucht, der materiale Begriff (hoffen, dass x) im vierten Teil anhand seiner logischen Eigenschaften genauer entfaltet. Nach der Analyse folgt die Synthese: Im fnften Teil wird die Differenzierung zwischen Modus und Material 'aufgehoben', um zu zeigen, wie beide Begriffe miteinander interagieren. Dies fhrt zu berlegungen zum Verhltnis von Hoffen und Handeln sowie zu einem Glauben, der sich auf die heutige Welt wirklich einlsst. In einem Epilog konkretisiert Hartmut von Sass anhand von drei zeitgenssischen Thematiken - Klima, Inklusion, Frieden -, was das fr uns und unser Engagement bedeuten kann.