Augustin und der Manichismus

Welche Bedeutung hat der Manichismus fr Augustin und seine Theologie? Um diese Frage zu beantworten, untersuchen Volker Henning Drecoll und Mirjam Kudella in drei Schritten die Zeit Augustins als Manicher, seinen Kampf gegen den Manichismus und die Frage eines mglichen Einflusses des Manichismus auf Augustins Theologie. Zunchst wird der nordafrikanische Manichismus dargestellt, wobei eine Vermischung mit Nachrichten aus den koptischen Manichaica oder spteren Quellen konsequent vermieden wird, um in chronologischer wie regionaler Hinsicht ein przises Bild fr das lateinischsprachige Nordafrika zu erhalten. Auch die Frage, inwiefern der Manichismus als Dualismus und als Gnosis einzuschtzen ist, wird dabei gestellt. Hieran schliet sich eine Darstellung dessen an, was ber den jungen Augustin als manichischen "Hrer" bekannt ist, was den Manichismus fr ihn attraktiv gemacht haben mag und warum er sich von diesem wieder abwandte. In einem zweiten Teil kommt die Bekmpfung des Manichismus durch den Presbyter und Bischof Augustin in den Blick, und zwar in der antimanichischen Polemik, aber auch in den Grundentscheidungen seiner Theologie, etwa der Ontologie oder dem Schriftverstndnis. Die literarische antimanichische Tradition aus der Zeit vor Augustin wird dabei ebenso beachtet wie die Manichismusvorwrfe, die gegen Augustin schon zu seinen Lebzeiten erhoben wurden. Schlielich untersuchen die Autoren, inwiefern Augustins Denken vom Manichismus beeinflusst ist, etwa in der Gottes- und Seelenlehre, der Willens- und Sndenvorstellung, der Christologie, dem Konzept von Heilsgeschichte oder dem Schriftverstndnis.