Aus einer anderen Sicht

Aus einer anderen Sicht
Hans liegt alleine im Zimmer. Er schlft. In kurzen wachen Momenten erinnert er sich an seine Kindheit und die Jahre des Zweiten Weltkriegs. Er versucht nochmals die Kriegserlebnisse zu verarbeiten. Dabei stellt er fest, da er als Kind den Krieg anders erlebte. Krieg war sein Alltag, er wute nicht weiter. Erst im Laufe der Jahre verstand er, was es bedeutete in einer ausgebombten Stadt zu Hause zu sein.
Als Jugendlicher erlebte er den Wiederaufbau, das Ringen um Lebensmittel, die Whrungsreform und den aufblhenden Wohlstand, der fr ihn bisher vllig unbekannt war.
Getragen von der Welle des Aufstiegs, geno er bald auch das kulturelle Leben seiner Stadt in vollen Zgen. Malerei und Musik lieen ihn vergessen, was Jahre zuvor den Alltag beherrschte. Mit einer fertigen Ausbildung in der Tasche versuchte er die Welt kennenzulernen. Er verliebte sich und heiratete. Nun mute beweisen auf eigenen Fen zu stehen. Trotz des Wohlstands zeigten sich die kleinen, versteckten Hrden auf dem weiteren Weg zum Erwachsen werden. Die nchsten Eckpunkte im Leben galt es zu meistern. Er bereiste die Welt mit Hilfe seiner Frau, denn seine Strke waren nur die Trume.
Erst im Alter, allein in seinem Zimmer, versucht er die wichtigsten Meilensteine seines Lebens zu berdenken und Bilanz zu ziehen, denn nur im Vergleich von Soll und Haben war es mglich den Wert der Jahre zu bemessen.