Belastungskumulation

Angesichts der zunehmend komplexeren Normensysteme und der kaum einschtzbaren Wirkungen der verschiedenen staatlichen Handlungsinstrumente sieht sich der Einzelne immer hufiger einem Zusammenspiel staatlicher Manahmen ausgesetzt, dem die herkmmliche Eingriffsdogmatik nicht gerecht wird. Denn der allgemein bekannte Prfungsdreischritt - Schutzbereich, Eingriff, Rechtfertigung - wird fr jede staatliche Belastung einzeln durchlaufen, ohne Verstrkungseffekte daneben wirkender Belastungen zu bercksichtigen. Wenn aber nach dem modernen Eingriffsbegriff die freiheitsverkrzende Wirkung staatlichen Handelns mageblich ist, um rechtfertigungsbedrftige Schutzbereichsbeeintrchtigungen zu identifizieren, drfen verstrkende Effekte aus dem Zusammenspiel staatlicher Manahmen nicht unbeachtet bleiben. Der punktuelle Ansatz muss daher berwunden und der Eingriffsbegriff fr kumulierende Belastungen geffnet werden.