ber den physiologischen Schwachsinn des Weibes

"Es ist nicht leicht, zu sagen, was Schwachsinn sei. Man kann sagen: das, was zwischen Bldsinn und normalem Verhalten liegt. Indessen die Schwierigkeit liegt in der Abgrenzung des Schwachsinns gegen das normale Verhalten. Fr das letztere haben wir nicht einmal ein deutsches Wort, denn Gesundheit ist durchaus nicht der passende Begriff, vollsinnig bezieht sich auf die Sinne, nicht auf den Sinn, scharfsinnig bedeutet eine Entwicklung des Sinnes ber die Norm hinaus, geradsinnig geht auf das moralische Verhalten. Im gewhnlichen Leben haben wir die Gegenstze: gescheit und dumm; gescheit ist einer, der unterscheiden kann, dem
Dummen fehlt das kritische Vermgen.

Freundliche und unfreundliche Teilnahme hat auch die dritte Auflage gefunden. Es hat sich herausgestellt, dass man diese Schrift sehr gut als Reagens fr weibliche Urteilskraft verwenden kann. Ist man ber die Befhigung einer Frau nicht im Klaren, so lsst man sie den Schwachsinn" lesen. Wenn sie dann meint, eigentlich habe der Verfasser so Unrecht nicht, so schliee man sie in die Arme, denn sie ist eine ausgezeichnete Frau. Die Probe hat sich schon recht oft bewhrt."

Der Verlag der Wissenschaften verlegt historische Literatur bekannter und unbekannter wissenschaftlicher Autoren. Dem interessierten Leser werden so teilweise lngst nicht mehr verlegte Werke wieder zugngig gemacht.
Dieses Buch ber den physiologischen Schwachsinn des Weibes ist ein unvernderter, hochwertiger Nachdruck der Originalausgabe der vierten Auflage von 1902.