Berufliche Selbststndigkeit und Selbstwirksamkeitserwartung von Frauen

Die geringe Prsenz von Frauen unter den Selbststndigen bleibt ein noch zu erforschendes Phnomen, zu dem diese Studie einen Beitrag leisten soll. Dieses Phnomen ist u.a. deshalb so interessant, weil die geschlechtsspezifischen Unterschiede nicht erst zum Zeitpunkt der Unternehmensgrndung bestehen. Bereits das Interesse an einer selbststndigen Ttigkeit ist bei Frauen geringer als bei Mnnern. Die Erforschung der geschlechtsspezifischen Ausprgungen von Persnlichkeitsmerkmalen ergab bislang wenige Hinweise auf Unterschiede. Allerdings beeinflusst die Selbsteinschtzung von Frauen ihre Grndungsneigung. Diese Selbsteinschtzung hngt stark mit dem gesellschaftlichen Umfeld zusammen, welches implizit der weiblichen Erwerbsttigkeit und damit auch der beruflichen Selbststndigkeit von Frauen einen geringeren Stellenwert gibt. Das Grndungsverhalten von Frauen und Mnnern unterscheidet sich somit durch verschiedene Voraussetzungen, Ziele und Motive. Ziel der vorliegenden Studie ist es daher, ein besseres Verstndnis ber die Voraussetzungen, Ziele und Motive von Frauenselbststndigkeit und ber den Grndungsprozess von Frauen zu erlangen.
Im Rahmen dieses Buches stehen der individuelle Grndungsprozess und die Selbstwirksamkeitserwartung von Frauen in Bezug auf die Phasen des Grndungsprozesses im Vordergrund. Die allgemeine untersuchungsleitende Fragestellung ist: Wie kommt es dazu, dass Frauen einen Grndungsentschluss fassen und umsetzen und welche Rolle spielt die Selbstwirksamkeitserwartung dabei?" Der theoretische Rahmen, welcher den Bezug zur Arbeits- und Organisationspsychologie darstellt, umfasst den Grndungsprozess mit seinen Phasen, das erweitere Motivationsmodell und - zur Vertiefung des Verstndnisses ber Charakteristiken menschlichen Handelns - das Rubikon-Modell nach Heckhausen, die Theorie der Zielsetzung sowie die Quellen und Aspekte der Selbstwirksamkeitserwartung. Angelehnt an diesen theoretischen Rahmen werden der qualitative Forschungsansatz