Beten bei Jesus Sirach

Um bei einer Lsung der postmodernen Krise des Betens zu helfen, will diese Studie die Theologie des Buches Jesus Sirach (Ben Sira) aufarbeiten, das beinahe 30 auf das Gebet bezogene Stel-len auffhrt. Der Fokus liegt dabei auf der programmatischen Lehreinheit in Sir 2,14,10 und den prominenten Betergestalten: dem Schriftgelehrten in Sir 38,3439,11 (erstes Vorbild des Betens), Josua in Sir 46,16 (erster Frbitter) sowie Hiskija und Jesaja in Sir 48,1725 (erstes kollektives Gebet). Neben den klassischen exegetischen Schritten werden auch zwei weitere Aspekte der modernen Sirachforschung, die Hermeneutik der einzelnen antiken Sprachversionen und die Intertextuali-tt der ausgewhlten Texte, bercksichtigt. Denn zum einen erzwingt die bruchstckhafte berlieferung des hebrischen Textes auf die griechische und syrische Fassung zurckzugreifen. Zum anderen war die Schriftrelecture bereits eines der zentralen Anliegen seines Autors. Die Ergebnisse der Analyse besttigen das Werk Sirachs als eine wohl durchdachte Synthese des Alten Testaments und erweisen das Bittgebet als wirksames "Appellationsmittel" der Bedrngten. Denn Gott kann sie erhren und aus ihren Nten erretten, was das Herzstck der biblischen Spiritualitt bildet.