Betreuen statt Einsperren

Ambulante sozialpdagogische Angebote fr junge Straffllige sind 1990 als sogenannte Neue Ambulante Manahmen" (NAM) in das Jugendgerichtsgesetz aufgenommen worden. Sie sind das Resultat, gemeinsam von Politik, Wissenschaft und Praxis getragener Bemhungen, effizienter auf Jugendkriminalitt zu reagieren. Im Vordergrund stand dabei die Suche nach Alternativen zu den berwiegend repressiven traditionellen jugendgerichtlichen Sanktionen. Durch die NAM sollten deshalb einerseits die Mglichkeiten fr mehr informelle Erledigungen (Diversion) geschaffen werden und andererseits, im formellen Bereich, Alternativen zu den stationren Sanktionen gefunden werden. Auf diese Weise sollten auch dem wiederholt straffllig gewordenen jungen Menschen noch Perspektiven und Chancen gegeben werden, anstatt ihm diese endgltig zu verbauen.
Im Gegensatz zu den freizeitentziehenden Sanktionen sollen die ambulanten sozialpdagogischen Manahmen somit die konkreten Lebenssituationen der straffllig gewordenen jungen Menschen fokussieren und bedarfsgerecht Untersttzungsleistungen anbieten. Auf der Grundlage individueller Diagnose sollen sozialpdagogische Frderangebote bereitgestellt werden. Demzufolge orientiert sich die Arbeit der NAM an dem Leitsatz Betreuen statt Einsperren".