Bewertung von Fotobestnden

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte - Allgemeines, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universitt Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Fotografien sind in den vergangenen Jahrzehnten zu immer wichtigeren Archivalien geworden. In der Geschichtswissenschaft werden sie neben Film- und Tonmaterial verstrkt verwendet, um die traditionellen schriftlichen Quellen zu ergnzen. Daher werden sie auch fr Archive interessanter. Aufgrund der immer besser und einfacher gewordenen Technik, sind auch Fotografien mittlerweile zu einem Massenmedium geworden, was eine vollstndige bernahme unmglich macht. Wolfgang HESSE beklagte 1997, dass Fotografien hufig in Archiven und in der historischen Forschung unterschtzt und vernachlssigt werden und nennt sie Stiefkind der Archive".
Bereits ab 2004 ist eine verstrkte Auseinandersetzung mit dem Thema Bewertung von Fotobestnden zu erkennen. Trotzdem sind diese Arbeiten eher selten im Vergleich zu der Vielzahl an Literatur ber allgemeine Bewertung im Archiv sowie zur Lagerung und Erhaltung von Fotobestnden. Nicht jede Fotografie rechtfertigt die Kosten und den Aufwand fr ihre Lagerung und Restauration. Aus diesem Grund versuchen einige Autoren Kriterien zu erarbeiten, die spezifisch auf diese Quellengattung angewandt werden knnen. Die Bewertung von Fotobestnden wird in der theoretischen Diskussion hufig vernachlssigt, obwohl das Problem im Archivalltag bereits eine Rolle spielt, da Archivare in ihrer Ausbildung meist nicht lernen mit diesem neuartigen Archivgut umzugehen.
In dieser Arbeit wird analysiert, welche Bewertungskriterien theoretisch auf Fotobestnde angewandt werden knnen und ob neue erstellt werden mssen oder Kriterien von schriftlichen Akten bernommen werden knnen. Zunchst werden daher allgemeine Bewertungskriterien fr schriftliche Akten ermittelt und der Bewertungsvorgang vorgestellt. Danach werden Fotografien als Archivalien vorgestellt und Bewertungskriterien erarbeitet.