Bilder aus Kairo

"Scheich Ibrahim ist einer der vornehmsten und angesehensten Mnner von Kairo. Er verdankt dies nicht allein seinem Reichtume, sondern auch seiner Gelehrsamkeit und seinem gottesfrchtigen Wandel. Das Letztere natrlich im mohammedanischen Sinne: strenge Beobachtung der tglichen Gebete und Abwaschungen, aber auch des Almosengebens und sonstiger Werke der Nchstenliebe; jedenfalls die beste SEite des Islam.
Wir trafen einst den Scheich Ibrahim zufllig in dem Hause eines arabischen Grohndlers, den wir mit einem befreundeten Landsmanne, der mit diesem in Geschftsverbindung stand, besuchten, und die Bekanntschaft war bald gemacht. Der Scheich spricht etwas franzsisch, und wir verstanden bereits die gewhnlichen Redensarten des Vulgr-Arabischen, so da wir uns ganz gut unterhalten konnten. Er bemerkte auch alsbald unser groes Interesse an Land und Leuten und an den inlndischen Sitten und Gebruchen, und schien sehr geschmeichelt, als wir ihm und seiner Nation in der einen und anderen Beziehung ein Kompliment machten. Spter fragte er uns im Laufe des Gesprches, ob wir schon einmal ein arabischen Diner mitgemacht htten, und als wir dies verneinten, lud er uns sofort und sehr hflich zu einem solchen ein, und zwar in seinem eigenen Hause, aber, wie er scherzend hinzufgte, ganz auf arabische Manier." [...]

Das vorliegende Werk ist ein wundervoller Band ber die Erlebnisse einer Reise nach gypten im 19. Jahrhundert. Dieses Buch ist ein unvernderter Nachdruck der lngst vergriffenen Originalausgabe von 1878.