Brger Gegen Hitler

Der "Sperr-Kreis" war ein brgerlicher Widerstandskreis gegen den Nationalsozialismus in Bayern. In der Widerstandsforschung wurde er bisher nur am Rande behandelt. Die Untersuchung der Ursprnge, Motive und Ziele der Gruppe erfolgt auf umfassender Quellengrundlage. Eine Mischung aus individual- und kollektivbiographischem Zugang macht die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der etwa 66 Mitglieder der Widerstandsgruppe deutlich. Das Ziel des Widerstandskreises war der Aufbau einer "Auffangorganisation" fr die Zeit nach dem Untergang des "Dritten Reiches" in Bayern. Seine Fhrungsriege der ehemalige Bayerische Gesandte in Berlin, Franz Sperr, sowie die frheren Weimarer Reichsminister Otto Geler und Eduard Hamm stand frh mit dem bayerischen Kronprinzen Rupprecht in Verbindung, der im Falle des Zusammenbruchs als Integrationsfigur an die Spitze Bayerns treten sollte. Zur Wiederherstellung von Sicherheit und Ordnung trat man mit geeigneten Persnlichkeiten aus Militr, Polizei, Justiz, Verwaltung und Wirtschaft in Kontakt. Im Verlauf des Krieges nahm der Kreis mit dem westlichen Ausland sowie mit anderen Widerstandsgruppen Fhlung auf. So geriet er in das Fahrwasser des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944, in dessen Folge seine fhrenden Kpfe verhaftet wurden. Sperr wurde hingerichtet, Hamm verlor sein Leben im Gefngnis. Doch sollte ein Groteil der ehemaligen Mitglieder der Gruppe den Krieg berleben und sich am Wiederaufbau und der Rckkehr zum Rechtsstaat beteiligen.