Carl Schmitt - Jugendbriefe

Das Buch enthlt eine kommentierte Sammlung von 87 Briefen und Postkarten des 17- bis 25-jhrigen Carl Schmitt an seine Schwester Auguste. Es handelt sich um Schriftstcke vorwiegend familiren Inhalts, in denen der Schler, Student und erfolgreich verffentlichende junge Wissenschaftler das Fachspezifische eher ausklammert. Die permanente weltweite Auseinandersetzung mit dem umstrittensten Juristen des 20. Jahrhunderts hat seit lngerem Fragen seiner frhen Prgung durch Familie und Elternhaus aufgeworfen, zu deren Beantwortung diese Briefschaften in erheblichem Ausma beitragen knnen. Es ist das prgende Milieu des rheinischen Katholizismus in seiner Unbefangenheit gegenber Andersglubigen, seinen es Protestanten oder Juden, zunchst in der sauerlndischen katholischen Diaspora, dann in der westlichen Hlfte des Deutschen Reiches, in der Carl Schmitt lebt und arbeitet. Aus dieser toleranten Quelle speisen sich die Bereitschaft, in der liberalen Industriegesellschaft des Kaiserreiches vor dem Ersten Weltkrieg das Schicksal als Angehriger der unteren Mittelklasse zu ertragen und der unbedingte Wille, in diesem System zu avancieren. So leisten diese Briefe und Karten weit mehr als die Widerlegung dubioser Legenden ber Carl Schmitt. Sie lassen teilhaben an Entwicklung und Aufstieg eines jungen Talents, machen seinen Hunger zur Kunst, gleich welcher Provenienz, manifest und belegen ein auergewhnliches Bildungsniveau, sein selbstloses Engagement fr Verwandte und Freunde sowie die Perfektionierung eines eigenen Stils von der Klamotte bis zu effektvollen prgnanten Formulierungen im Freundeskreis von Gleichgesinnten und Dichtern, unter denen besonders Theodor Dubler zu nennen ist. Eine Einfhrung des Herausgebers skizziert die Stationen von Carl Schmitts Lebensweg und versucht, dessen geistige Entwicklung nachzuzeichnen.