Carl Schmitt und der Ausnahmezustand

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: 2,0, FernUniversitt Hagen (Philosophie - Philosophie im europischen Kontext), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Ausnahmezustand offenbart das Wesen der staatlichen Macht am klarsten. Hier sondert sich die Entscheidung von der Rechtsnorm, und(um es paradox zu formulieren) die Autoritt beweist, dass sie, um Recht zu schaffen, nicht Recht zu haben braucht."

Carl Schmitt (1888-1985) gilt als einer der bekanntesten, jedoch auch umstrittensten Staats- und Vlkerrechtler des 20. Jahrhunderts, der die staatsrechtlichen Auseinandersetzungen der Weimarer Republik und des Dritten Reichs" entscheidend prgte und auch nach 1945 einen bedeutenden Einfluss auf die deutsche und europische Staatsrechtslehre ausbte, wie es die zahlreichen Auseinandersetzungen gerade in den ersten Jahrzehnten der jungen Bundesrepublik bezeugen.
Die Faszination an Carl Schmitt drfte sich insbesondere durch sein Denken im Extremen erklren: Er denkt den Grenzfall, den Ausnahmefall. Die Ausnahme ist fr ihn interessanter als der Normalfall: Das Normale beweist nichts, die Ausnahme beweist alles; sie besttigt nicht nur die Regel, die Regel lebt berhaupt nur von der Ausnahme." Seine berhmte, formelartige Zuspitzung, mit der er seine Politische Theologie einleitet: Souvern ist, wer ber den Ausnahmezustand entscheidet" verweist auf die Diktatur, die geradezu fr den Ausnahmefall erfunden zu sein scheint. Dementsprechend heit es bei Carl Schmitt, dass die Diktatur notwendig Ausnahmezustand" ist , was jedoch nicht bedeutet, dass die Diktatur den Ausnahmezustand begrndet. Sie ist vielmehr selbst Resultat der Entscheidung ber den Ausnahmezustand. Deshalb zeigt sich das Wesen der staatlichen Souvernitt" nicht, wie Max Weber meint, als Zwangs- oder Herrschaftsmonopol, sondern als Entscheidungsmonopol."
Ziel dieser Arbeit ist es, Carl Schmitts Ausnahmedenken" in s