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Klassiker aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, , Sprache: Deutsch, Abstract: Erstes Kapitel***
Thale. Zweiter...
Letzter Wagen, mein Herr.
Der ltere Herr, ein starker Fnfziger, an den sich dieser Bescheid gerichtet hatte, reichte seiner Dame den Arm und ging in langsamem Tempo, wie man eine Rekonvaleszentin fhrt, bis an das Ende des Zuges. Richtig, Nach Thale stand hier auf einer ausgehngten Tafel.
Es war einer von den neuen Waggons mit Treppenaufgang, und der mit besonderer Adrettheit gekleidete Herr: blauer berrock, helles Beinkleid und Korallentuchnadel, wandte sich, als er das Waggontreppchen hinauf war, wieder um, um seiner Dame beim Einsteigen behlflich zu sein. Die Compartiments waren noch leer, und so hatte man denn die Wahl, aber freilich auch die Qual, und mehr als eine Minute verging, ehe die schlanke, schwarzgekleidete Dame sich schlssig gemacht und einen ihr zusagenden Platz gefunden hatte. Von hnlicher Unruhe war der sie begleitende Herr, dessen Auf- und Abschreiten jedoch, allem Anscheine nach, mit der Platzfrage nichts zu schaffen hatte, wenigstens sah er, das Fenster mehrfach ffnend und schlieend, immer wieder den Perron hinunter, wie wenn er jemand erwarte. Das war denn auch der Fall, und er beruhigte sich erst, als ein in eine Halblivree gekleideter Diener ihm die Fahrbillets samt Gepckschein eingehndigt und sich bei dem Herrn Obersten (ein Wort, das er bestndig wiederholte) wegen seines langen Ausbleibens entschuldigt hatte. Schon gut, sagte der so beharrlich als Herr Oberst Angeredete. Schon gut. Unsere Adresse weit du. Halte mir die Pferde in Stand; jeden Tag eine Stunde, nicht mehr. Aber nimm dich auf dem Asphalt in acht. Dann kam der Schaffner, um unter respektvoller Verbeugung gegen den Fahrgast, den er sofort als einen alten Militr erkannte, die Billets zu coupieren.
Und nun setzte sich der Zug in Bewegung.
Gott sei Dank, Ccile, sagte der Oberst, dessen scharfer und beina
Thale. Zweiter...
Letzter Wagen, mein Herr.
Der ltere Herr, ein starker Fnfziger, an den sich dieser Bescheid gerichtet hatte, reichte seiner Dame den Arm und ging in langsamem Tempo, wie man eine Rekonvaleszentin fhrt, bis an das Ende des Zuges. Richtig, Nach Thale stand hier auf einer ausgehngten Tafel.
Es war einer von den neuen Waggons mit Treppenaufgang, und der mit besonderer Adrettheit gekleidete Herr: blauer berrock, helles Beinkleid und Korallentuchnadel, wandte sich, als er das Waggontreppchen hinauf war, wieder um, um seiner Dame beim Einsteigen behlflich zu sein. Die Compartiments waren noch leer, und so hatte man denn die Wahl, aber freilich auch die Qual, und mehr als eine Minute verging, ehe die schlanke, schwarzgekleidete Dame sich schlssig gemacht und einen ihr zusagenden Platz gefunden hatte. Von hnlicher Unruhe war der sie begleitende Herr, dessen Auf- und Abschreiten jedoch, allem Anscheine nach, mit der Platzfrage nichts zu schaffen hatte, wenigstens sah er, das Fenster mehrfach ffnend und schlieend, immer wieder den Perron hinunter, wie wenn er jemand erwarte. Das war denn auch der Fall, und er beruhigte sich erst, als ein in eine Halblivree gekleideter Diener ihm die Fahrbillets samt Gepckschein eingehndigt und sich bei dem Herrn Obersten (ein Wort, das er bestndig wiederholte) wegen seines langen Ausbleibens entschuldigt hatte. Schon gut, sagte der so beharrlich als Herr Oberst Angeredete. Schon gut. Unsere Adresse weit du. Halte mir die Pferde in Stand; jeden Tag eine Stunde, nicht mehr. Aber nimm dich auf dem Asphalt in acht. Dann kam der Schaffner, um unter respektvoller Verbeugung gegen den Fahrgast, den er sofort als einen alten Militr erkannte, die Billets zu coupieren.
Und nun setzte sich der Zug in Bewegung.
Gott sei Dank, Ccile, sagte der Oberst, dessen scharfer und beina
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783640253494
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 160
- Utgivningsdatum: 2009-01-27
- Förlag: Grin Verlag