Christusbekenntnis und Jesusberlieferung bei Paulus

Detlef Huer untersucht das Verhltnis von Jesus und Paulus im Hinblick auf die Christologie als ein zentrales Thema der paulinischen Theologie und der Jesusberlieferung. Es geht dabei um die theologische und traditionsgeschichtliche Beziehung von Paulus zur urchristlichen Bekenntnistradition und zur Jesusberlieferung. Der Autor vertritt die These, dass ber beide Gren eine Traditionslinie von Jesus zu Paulus besteht. Nach einer Reflexion ber geeignete Kriterien zur Identifizierung von Tradition innerhalb literarischer Kontexte werden vier christologisch zentrale Texte untersucht: 1.Korinther 15,3ff., Rmer 1,3-4, Philipper 2,6-11 und Galater 4,4-6. Indem Paulus urchristliche Bekenntnisse und katechetische Texte rezipierte, die deutlich von Jesusberlieferung beeinflusst sind, besteht eine traditionsgeschichtliche Kontinuitt zu Jesus selbst. Die vorpaulinische Christologie konnte insbesondere an Jesu Selbstbekenntnisse anknpfen. Entsprechende Traditionen sind sehr frh entstanden und Paulus drfte sie schon in Damaskus und Jerusalem und nicht erst in Antiochien kennengelernt haben. Urkirchliche Traditionen bilden neben dem Damaskusereignis eine entscheidende Grundlage der paulinischen Christologie. In der Christologie ist deshalb sowohl eine bemerkenswerte theologische Sachkongruenz als auch eine traditionsgeschichtliche Kontinuitt von Paulus zu den Aposteln vor ihm und zu Jesus selbst festzustellen.