Damasus, Bischof von Rom (366-384)

Bischof Damasus von Rom ist eine wichtige Persnlichkeit der Kirchengeschichte, die in der Forschungsgeschichte aufgrund der unbersichtlichen Quellenlage durchaus sehr unterschiedliche Bewertung und Wrdigung erfahren hat. Ursula Reutter beleuchtet deshalb Leben und Werk des Damasus durch eine genaue Rekonstruktion, Einordnung und Interpretation seiner Schriften von neuem. Zu dieser ebenso vielseitigen wie schwierigen Textgrundlage gehren unter anderem die Epigrammata Damasiana, das Decretale ad Gallos episcopos, der Codex Veronensis LX, der Tomus Damasi und das Decretum Gelasianum (Damasi). Um den Bezug zu Damasus herstellen zu knnen, wird jeweils dem Originaltext eine bersetzung und ein Funotenkommentar beigegeben, wobei berlieferungswege nachvollzogen, Datierungen vorgenommen und der historische und kirchenpolitische Kontext erschlossen werden. Hieraus ergeben sich verschiedene Wirkungsbereiche des Damasus: der Blick wandert von Rom aus ber die westliche Kirche und den Kontakt zu den Kaisern bis zu den Verhandlungen mit der stlichen Kirche und dem Anspruch des Damasus gegenber der gesamten Kirche. Anhand dieser einzelnen Mosaiksteine zeigt die Autorin, dass Damasus ein Programm der Christianisierung Roms und der Romanisierung des Christentums verfolgt und somit ganz wesentlich Anteil an der Entstehung des Papsttums hat; denn Damasus ist es, der die Macht des rmischen Bischofs einerseits durch die Anbindung an die Kaiser und die antike rmische Tradition gestrkt hat, andererseits seinen Anspruch, den ersten Rang unter den Bischfen der ganzen Kirche innezuhaben, nicht nur verkndet und praktiziert, sondern auch begrndet hat.