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Seit Juli 1843 war ein Pfarrer Adler hervorgetreten mit der Mitteilung, er habe eine Offenbarung Jesu Christi erlebt, und dieser habe ihm selbst eine neue Lehre über die Entstehung des Bösen diktiert; diese Lehre, die er in weiteren Veröffentlichungen noch ausbaute und die von kirchlich anerkannten Lehren deutlich abwich, wollte er als verbindlich zur Geltung bringen. Da Kierkegaard sich seit dem Corsarenstreit 1846 mit der Frage quälte, ob er berechtigt sei, seine radikale Kritik an der "bestehenden Christenheit" und Kirche öffentlich vorzutragen, mußte dieser Fall ihm - trotz der Fragwürdigkeit der Adlerschen "Offenbarung" - sehr wichtig werden: Wer hat die Vollmacht, gegen Lehre und Verhalten der Kirche, der gegenwärtigen Gemeinde Christi, mit eigenen Überzeugungen aufzutreten und ihr einen Abfall vom wahren Christentum vorzuwerfen, und worauf beruht eine solche Vollmacht? So hat er sich über mehr als zwei Jahre hin mehrmals, einmal drei volle Monate lang, intensiv um dies Problem bemüht und die so entstandene Schrift über und gegen Adler zweimal umgearbeitet. Er gewinnt durch diese Arbeit "die Einsicht, daß es nicht nur eine Verkehrung des Christentums gibt durch Einpassung in das Bestehende ..., sondern daß es auch einen Wahn menschlichen Hochmuts gibt, der sich vor Gott nicht beugen kann und das eigene Denken und Meinen, die eigene geniale Veranlagung, mit einer Berufung von Gott unentwirrbar verquickt. Dies letzte war das Warnungszeichen, das sich mit dem Durchdenken des Adlerschen Schicksals vor Kierkegaard selber drohend aufrichtete. D.h. Kierkegaard findet auf die ... persönliche Frage, ob die Einsicht in den Fehler der Christenheit nicht die besondere Berufung durch Gott schon einschließt, die Antwort, daß er selber kein eindeutiges Kennzeichen der Berufung besitzt; und zugleich geht ihm die neue Einsicht auf, daß die Apostel eine unmittelbare, undialektische Gewißheit der göttlichen Berufung gehabt haben müssen, und daß es keine andere Gewißheit einer solchen Berufung gibt." "Der Begriff des Apostels ist in dem Buch über Adler nur der Hintergrund, der das Hervortreten des außerordentlichen Zeugen ermöglicht. Kierkegaards Auseinandersetzung mit Adler gebiert die Gestalt des apostolisch nicht gedeckten, dennoch alles wagenden Wahrheitszeugen. ... Was also im Buch über Adler wirklich geschieht, ist nicht die Erzeugung der apostolischen Autorität, sondern die Einschränkung aller religiösen Autorität auf die vertiefte gläubige Innerlichkeit. ... Der 'Außerordentliche' muß den Mut haben, ohne durch eine besondere göttliche Offenbarung gedeckt zu sein, dennoch sein Zeugnis zu wagen." (H. Gerdes in der Einleitung) Das Buch über Adler ist so ein besonders wichtiges Dokument für Kierkegaards Selbstverständnis in den letzten großen Schriften und bei dem Angriff auf die Kirche in seinem letzten Lebensjahr (s. 24., 26. und 34. Abteilung der "Gesammelten Werke") - Er selbst hat nach langem inneren Schwanken aus dieser Schrift nur einen kleinen Abschnitt veröffentlicht, "Über den Unterschied zwischen einem Genie und einem Apostel" (s. 23. Abteilung der "Gesammelten Werke"). Der Hauptteil der Schrift und die dazugehörigen Überlegungen wurden erst lange nach seinem Tod in seinem handschriftlichen Nachlaß "Papirer" veröffentlicht, und zwar nicht im von Kierkegaard schließlich konzipierten Zusammenhang, sondern in mehr als 50 Einzelstücken, die entsprechend dem zeitlichen Fortgang seiner Arbeit an dem Problem über mehrere Bände verteilt abgedruckt sind. Die letzte Fassung muß in sorgfältiger Untersuchung aus diesen Stücken zusammengestellt werden. Diese Arbeit hat Gerdes im
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783936762365
- Språk: Tyska
- Utgivningsdatum: 2004-06-01
- Översättare: Hayo Gerdes
- Förlag: Grevenberg Verlag