Das Dekameron oder die Macht der Poesie

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Mittelalter, Frhe Neuzeit, Note: 5.5, Universitt Basel (Historisches Institut), Veranstaltung: Geschichtsbild der Renaissance, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Dekameron von Giovanni Boccaccio ist ein Epochen schaffendes Werk mit unglaublich vielen Implikationen. Allein schon die Anzahl der Novellen, die darin erzhlt werden, verwei-sen auf die Gttliche Komdie von Dante Alighieri, welche ebenfalls in hundert Gesngen das ganze Jenseits schildert. Dies ist allerdings bei weitem nicht der einzige intertextuelle Bezug, der das Dekameron herstellt. In der vorliegenden Arbeit mache ich es mir zur Aufgabe ein bisschen genauer auf diese Bezge und gleichzeitig auf die innere Textstruktur selbst zu ach-ten. Im Dekameron gibt es eine Flle verschiedener Textebenen. Ich werde versuchen diese Ebenen freizulegen, um ihre Beziehungen zueinander etwas klarer zu zeigen und somit die bergeordnete Aussage des Textes erkennbar zu machen. Im Wesentlichen handelt es sich um Interpretationsarbeit, welche gerade bei einem so vielschichtigen Werk viele mgliche Tren ffnen kann. Es sei mir also verziehen, wenn ich meiner Hauptstudienrichtung (Philologie) entsprechend, eher fr sprachliche Aspekte offene Augen habe und unter Bercksichtigung des Umfangs dieser Arbeit nicht allen Aspekten mit letztem Nachdruck folgen kann.
Die fundamentale Frage ist: Wie bezieht Boccaccio durch das Dekameron Position zur Ge-schichte? Dieses Wie soll allerdings methodologisch verstanden werden. Es geht mir darum, wie durch die spezifische Textstruktur, dem Verbund von einem Rahmen und hundert Novel-len, eine Aussage ber die damalige Zeit konstruiert wird. Daraus ergeben sich natrlich Fol-gefragen. Kann das Dekameron berhaupt als Geschichtsbuch gelesen werden? Was ist das Innovative daran? Wie ist die Rahmenerzhlung zu lesen? Was knnen Novellen eigentlich darstellen?