Das Frauenbild im Nibelungenlied

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: 1,0, Universitt Koblenz-Landau, Sprache: Deutsch, Abstract: Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie ber den Mann Herr sei, sondern sie sei still."
Trotz der mehr als 1000 Jahre, die zwischen Timotheus und dem Dichter des Nibelungenlieds liegen, scheint ihre Weltanschauung in Bezug auf die gesellschaftlich, rechtliche Stellung der Frau berraschend konform. Die Frau sei still", damit bezieht sich Timotheus zum einen auf das Verhalten der Frau, im Gottesdienst, aber darber hinaus, auch in Beziehung auf ihren Platz innerhalb des Familiengefges. Diese Stelle der Bibel ist neben anderen bis in die heutige Zeit Motiv fr den Ausschluss der Frauen aus den hheren katholischen mtern. Ganz nach biblischer Vorgabe sahen auch die Gesetze des Mittelalters aus. Die Frau war dem Mann vollstndig untergeordnet und hatte seinen Wnschen zu folgen. Dem Mann war sowohl im juristischen, als auch im kirchlichen Sinne, die Gewalt ber die Frau gegeben.
Dies war die Ausgangslage fr den Dichter, beziehungsweise die Dichter, die das Nibelungenlied niederschrieben. Vor diesem Hintergrund war es schon ein Extrem, dass Frauen, allen voran Kriemhild, solch ausschlaggebende Rollen zugesprochen bekamen, wie es im Nibelungenlied der Fall ist.
Bis dato wurden in der Literatur Bilder von Rittern und hochwohlgeborenen Jungfrauen gezeichnet, die bis ins Utopische perfekt waren und die damalige Weltanschauung reprsentierten.
Der Geschichtsverlauf wird hauptschlich von den Frauen im Nibelungenlied vorangetrieben. Ihr Handeln fhrt die Katastrophe herbei und macht das Voranschreiten der Handlung erst mglich. Wenngleich die Szenen, wie der Frauenstreit oder Kriemhilds Rache, ein grausames, unmoralisches Frauenbild entwerfen, stellt sich doch die Frage, was Kriemhild dazu getrieben hat, die Welt der Normen und Ideale zu verlassen und wie man die mchtige, nor