Das Gebet als metaphorischer Prozess

Das Gebet ist ein reizvolles Thema, weil es ein Phnomen auf der Schwelle ist und viel verspricht: nmlich eine Brcke zu sein zwischen Himmel und Erde, Kontaktort von Endlichem und Unendlichem und ein ultimativer Trost fr die menschliche Einsamkeit - und doch ist fr viele Zeitgenossen das Beten, auch wenn sie seine Verheiung durchaus noch vernehmen, keine Mglichkeit mehr. Fr das Nachdenken der Theologie ist es nicht nur als schwierig gewordener Vollzug wichtig. Darber hinaus ffnet es eine Tr zur fundamentalen Frage, wie berhaupt von Gott zu sprechen sei. Diese Frage beantworten der katholische Religionshistoriker und Jesuit Michel de Certeau und der evangelische Theologe Gnter Bader originell und mutig. Sie greifen dabei immer wieder zurck auf das Gebet, in dem neue Rede von Gott entsteht. Ausgehend von Rmer 8 wird das Gebet insgesamt als ein metaphorisches Geschehen sichtbar, das im wortlosen Seufzen nicht nur ein Ende, sondern auch einen Anfang vernehmbar macht.