Das Gedicht als Engramm

Das Gedicht als Engramm ist die erste umfassende und interdisziplinre Darstellung der Poetik des Bchner-Preistrgers Durs Grnbein. Der 1962 in Dresden geborene Dichter legt in dem Essay Mein Babylonisches Hirn die Simonides-Anekdote, Ausgangspunkt der systematischen Gedchtniskunst, als Beschreibungsmodell seiner Poetik nahe. Der Zusammenhang der Funktionen von Gedchtnis und Imagination erfhrt in der Folge besondere Bercksichtigung. Eine philosophische, knstlerische und literaturgeschichtliche wie theoretische Positionierung und Selbstdefinition Grnbeins wird der Analyse produktionssthetischer Aspekte seiner Poetik, den immanenten Vorgehensweisen und Zielsetzungen, vorangestellt und anhand des Modells der Mnemotechnik untersucht. Fr dieses Beschreibungsmodell der Dichtung werden neben der Metaphorologie Erkenntnisse der aktuellen Hirnforschung wichtig, die kritisch dargestellt und auf ihren Bezug zur Dichtungstheorie hin geprft werden. Insgesamt ergibt sich eine Theorie, die vor allem auf Fragen nach Entstehung, (gesellschaftlicher und individueller) Funktion und Wirkung von Poesie grndet.