Das Internationale Privatrecht der EU - Vorbild oder Vormacht?

Caroline Sophie Rapatz untersucht die Folgen der Europisierung des Internationalen Privatrechts (IPR) fr das nationale und das staatsvertragliche Kollisionsrecht und fr das internationalprivatrechtliche Gesamtsystem. Die Wirkungen der IPR-Verordnungen der EU sind nicht auf ihren Anwendungsbereich begrenzt. Das mitgliedstaatliche Kollisionsrecht wird teils massiv zurckgedrngt, muss aber gleichzeitig zahlreiche Lcken schlieen. Der Druck zur Anpassung an europische Vorstellungen wird durch primrrechtliche Vorgaben noch verstrkt. Die Kollisionsregeln bi- und multilateraler Staatsvertrge bleiben von der Europisierung zwar formell unberhrt. Ihr Zusammenspiel mit dem EU-IPR sowie der stetig wachsende Einfluss der EU auf die Interpretation und Weiterentwicklung vlkerrechtlicher Rechtsakte lassen jedoch faktische Angleichungszwnge entstehen. Der bisherige Ansatz einer kollisionsrechtlichen Europisierung durch Einzelrechtsakte ist auf lange Sicht nicht tragfhig und sollte durch ein anderes Modell ersetzt werden.