Das Leib-Seele-Problem, die Hirnforschung und die exzentrische Positionalitt

Dieses Buch setzt sich intensiv mit dem Leib-Seele-Problem auseinander. Hierbei geht es vordergrndig darum, die Lsungsschwierigkeiten der wichtigsten Anstze herauszufiltern und diese anschlieend der exzentrischen Positionalitt von Plessner gegenberzustellen. In einer historischen Dreiteilung wird dem Leib-Seele-Problem mit seinen Wurzeln in der Antike, in der klassischen Neuzeit und dem modernen" Geist-Gehirn-Problem Rechnung getragen. Der Materialismus stellt im aktuellen Diskurs das favorisierte Lehrmodell dar, weshalb diesem und seinen unterschiedlichen Ausprgungen ein besonderes Augenmerk geschenkt wird. Aufgrund einer regen Beteiligung der Hirnforschung an der Leib-Seele-Debatte werden die Positionen von Wolf Singer und Gerhard Roth in die Ausarbeitung einbezogen. Es zeigt sich, dass sowohl reduktiv als auch nicht reduktiv materialistischen Lsungsanstzen schwerwiegende Einwnde gegenberstehen. Scheitert der reduktive Materialismus sptestens an der Unerklrbarkeit der Qualia und dem Selbstbewusstsein, haben nicht reduktive Materialisten mit der Standhaftigkeit ihrer eigenen Position zu kmpfen. Konsequenterweise mssen sie entweder den Rckzug in den Reduktionismus antreten oder in einen unheilvollen Dualismus verfallen, der mit der Interaktion zwischen Krper und Geist zu kmpfen hat. Insofern scheint sich das Leib-Seele-Problem, hnlich einem Teufelskreis, einer Lsung zu entziehen. Alternativ dazu entwickelte Plessner die Theorie der exzentrischen Positionalitt, die den Menschen aus der organischen Natur heraus rekonstruiert. Im Leben selbst, welches krperlich und seelisch zugleich und im Menschen ist, findet Plessner einen Ausweg aus dem Reduktionismus und dem Substanzdualismus. Mit der Grenzrealisierung bzw. dem Doppelaspekt als Eigenschaft erlangt der zum Leben erwachte Krper den Charakter der Positionalitit, der, in aufsteigender Stufe, den Menschen zu dem macht, was er ist: Einem exzentrisch positionierten Wesen, welches sich im Ich als p