Das literarische Kabarett Die Schaubude (1945 - 1948)

Es war Herbst 1929, als der dreiigjhrige Erich Kstner in Breslau im Schlesischen Rundfunk erschien und ein Hrspielmanuskript aus der Aktentasche zog. Der Intendant war begeistert und gab es sofort seinem Hauskomponisten Edmund Nick, dem damaligen Musikalischen Leiter des Senders, zum Vertonen. Kstner und Nick wurden Freunde und ihr Hrspiel Leben in dieser Zeit ein sensationeller Erfolg. An fast allen greren deutschen Bhnen wurde es aufgefhrt - bis 1933 die neuen Machthaber jede weitere Verbreitung des Werks untersagten. Kstner und Nick erhielten Berufsverbot. Unter falschem Namen wagten sie noch eine ebenso glckliche wie lebensgefhrliche Zeit lang, im Berliner Kabarett Die Katakombe mit ihren Chansons an die ffentlichkeit zu treten. Dann war es auch damit zu Ende. Am 10. Mai 1935 wurde die Katakombe von der Geheimen Staatspolizei geschlossen. Als die beiden Freunde sich 1945 nach Kriegsende in Mnchen wiederfanden, gab es fr sie nur einen Gedanken: Wir machen wieder Kabarett zusammen! So entstand Die Schaubude, fr deren Programme einige alte Chansons wiederbelebt und viele neue gemeinsam geschaffen wurden. Am Ende hatte Edmund Nick mehr als 60 Chansons von Erich Kstner vertont. In Briefen und Songs von Edmund Nick, Erich Kstner und anderen wird die turbulente Nachkriegszeit wieder lebendig.