Das Minderheitenschulwesen im geteilten Oberschlesien

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Lnder - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Ruhr-Universitt Bochum (Historisches Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Grundstzlich ist die Schwierigkeit hervorzuheben, eine polnische
Minderheit in Oberschlesien berhaupt zu definieren, whrend man
zumindest die deutschstmmigen Einheimischen ohne greres Nachdenken
objektiv zur deutschen Minderheit rechnen kann. Eigentlich sichere
Kriterien fr nationale Zugehrigkeit, wie die Sprache, versagen im Falle dieser Region. Mit der Schaffung der Minderheitsschulen kam ein weiteres Zugehrigkeitskriterium hinzu, dass trotz seiner Auenwirkung, die individuelle nationale Zugehrigkeit nicht immer den Tatsachen entsprechend wiedergab. Viele national indifferente Oberschlesier handelten in dieser schwierigen Zeit aus pragmatischen Erwgungen, lieen sich durch Hilfsleistungen der jeweiligen Minderheit zur Anmeldung ihrer Kinder an Minderheitsschulen bewegen oder gaben im umgekehrten Falle dem
ffentlichen Druck nach und schickten ihre Kinder wieder auf die
Mehrheitsschulen.
Einen regelrechten administrativen Kampf gegen die Einrichtung und das Bestehen von Minderheitsschulen lieferten sich insbesondere die polnischen Behrden auf allen administrativen Ebenen mit den Vertretern der deutschen Minderheitsorgane. Fr sie bedeutete jede neu errichtete Minderheitsschule den Verlust weiterer Kinder fr die polnische Nation. Gleichzeitig stieg mit polnischen Augen gesehen die Anzahl des deutschen Elements auf polnischem Boden, was als groe Gefahr wahrgenommen wurde. Zudem war das Unverstndnis gegenber einer Situation immens, in der polnischsprachige Menschen sich als Deutsche bezeichneten und Polen gegenber negativ und misstrauisch standen. Da der nationale Kampf in die Schulen hineinragte, kam der Lehrerschaft eine besondere Bedeutung zu. Sie war dafr verantwortlich, die Kinder im 37 nationalen Geiste zu erziehen und fr das Vaterla