Das Moustrien - Die groe Zeit der Neanderthaler

Fachbuch aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Archologie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Als die bedeutendste und fundreichste Kulturstufe der Neanderthaler in der mittleren Altsteinzeit gilt das Moustrien vor etwa 125.000 bis 40.000 Jahren, das in Europa, im Mittelmeergebiet und in Mittelasien sehr verbreitet war. Der Begriff Moustrien wurde 1869 von dem franzsischen Prhistoriker Gabriel de Mortillet (1821-1898) aus Saint-Germain bei Paris nach den Funden aus der Hhle von Le Moustier bei Les Eyzies-de-Tayac im Departement Dordogne geprgt.
Auch in Deutschland hat man zahlreiche Hinterlassenschaften aus dem Moustrien entdeckt. Die ersten 10.000 Jahre des Moustrien entsprachen der Eem-Warmzeit vor etwa 125.000 bis 115.000 Jahren. Whrend dieser Zeit herrschte in ganz Deutschland zumeist ein sehr mildes Klima. Daher konnten sich viele klimatisch anspruchsvolle Pflanzen und Tiere behaupten. Der ins Eem fallende Teil des Moustrien wird als warmes Moustrien bezeichnet.
Die restliche Zeit des Moustrien fiel in die Abkhlungsphase der frhen norddeutschen Weichsel-Eiszeit bzw. der sddeutschen Wrm-Eiszeit. Auch in dieser Eiszeit gab es wiederholt einen Wechsel von Kalt- und Warmphasen, die jeweils die Zusammensetzung der Pflanzen- und Tierwelt beeinflussten. So lebten in den Kaltphasen vor allem Mammute, Fellnashrner, Rentiere und Moschusochsen. In den Warmphasen traten Hhlenlwen, Hhlenhynen, Hhlenbren, Wildpferde und Hirsche auf. Der in die Weichsel- bzw. in die Wrm-Eiszeit reichende Abschnitt des Moustrien wird als kaltes Moustrien bezeichnet.
Die Menschen aus dem Moustrien gelten als spte Neanderthaler oder klassische Neanderthaler. Der weltweit berhmteste Fund dieses Typs wurde im August 1856 beim Abbruch der Kleinen Feldhofer Grotte im Neanderthal bei Dsseldorf-Mettmann von zwei italienischen Steinbrucharbeitern entdeckt. Diesem Fundort verdanken die Neanderthaler ihren weltweit bekannten Namen. Das kleine Taschenbuch Das Moustrien - Di