Das Prinzip Glck

Robert Hettlage umreit in seinem Essential, was es mit dem groen, vernunftgesteuerten Glck auf sich hat. Dass alle Menschen nach dem Glck streben, gilt als selbstverstndlich. Macht, Schnheit, Reichtum und Anerkennung stehen zwar als Ziele hoch im Kurs, bedrfen aber eines langen Atems und/oder sind schwer zu beeinflussen. In der modernen Welt scheint also eine Ratlosigkeit vorzuherrschen, die keinen anderen Ausweg wei, als jeden Menschen individuell zum Schmied seiner Zufriedenheit und seines Wohlergehens zu erklren. Dadurch wird der Weg zu einer langen Tradition der Glcksphilosophie verbaut, die nicht bei der seelischen Befindlichkeit ansetzt, sondern bei der inneren, notwendigen und hinreichenden Qualitt der Glcksgter. An diesen Qualitten und der trainierten Haltung ihnen gegenber (Tugenden) bemisst sich die Lebenskunst. Obwohl Max Weber in seinen soziologischen Analysen die Entwicklung zu modernen Kontingenz, Wertpluralitt und Individualitt fr unabwendbar und schicksalhaft erklrt, zeigen seine Errterungen zur Lebensfhrung, dass diese an das vormoderne Konzept der Lebenskunst anschlieen kann.