Das Saarbrucker School Shooting vom 25. Mai 1871. Tater, Tat, OEffentlichkeit

Masterarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,1, Universitt Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Charlie Decker ist der 17-jhrige Protagonist in Stephen Kings Roman Amok", der dem Phnomen School Shooting - einer Form schwerer, zielgerichteter Schulgewalt - ein fiktives, jedoch real nachvollziehbares Gesicht verleiht. Er erschiet zwei seiner Lehrer und hlt seine Mathematikklasse fr mehrere Stunden fest, wobei die Jugendlichen in einer Art Therapiestunde die Schwierigkeiten des Heranwachsens in einer amerikanischen Kleinstadt aufarbeiten und ihre inneren Wunden nach auen zu kehren scheinen. Decker lsst die ganze Welt mit groem Lrm wissen", dass er verletzt ist und es scheint, als wre er nicht der Einzige.

Bevor King 1977 seinen Roman verffentlichte, erschieen zwischen 1966 und 1975 fnf Schler insgesamt neun Menschen und verwunden weitere 28 an US-amerikanischen und kanadischen Schulen. Decker schien somit zum fiktiven Gesicht eines nordamerikanischen Problems zu werden, das in Europa zum ersten Mal 1989 fr Aufsehen sorgte, hier jedoch bis 1999 im Gegensatz zu den 79 nachgewiesenen nordamerikanischen Fllen nur insgesamt sieben Mal auftrat. Der Seltenheitswert, gerade auf europischem Boden, machte ttungsintendierte bergriffe von Jugendlichen im Schulkontext lange Zeit zu einem Phnomen nordamerikanischer Gewaltkultur. So wurde infolgedessen der Roman Amok" aufgrund ffentlicher Anschuldigungen in den 1990er Jahren von King aus dem Druck genommen. Der negative Vorbildcharakter war jedoch kein neuer Vorwurf.

Bereits 1871 hie es in der Trierischen Volks-Zeitung:
Americanische Schlerideen gedeihen auch mintunter auf deutschem Boden", nachdem der 18-jhrige Gymnasiast Julius Becker aus Saarbrcken am 25. Mai des Jahres zwei Mitschler mit einem Taschenrevolver schwer verwundete. Der Duktus der Tat erscheint bekannt und doch hie es in der bisherigen theoretischen Auseinandersetzung, dass es sich bei School Shooting