Das Verhltnis von Erfllung, Schadensersatz und Vertragsaufhebung im CISG

Das Verhltnis von Erfllung, Schadensersatz und Vertragsaufhebung im UN-Kaufrecht (CISG) ist geprgt durch das unterschiedliche Verstndnis des civil und des common law. Nils Schmidt-Ahrendts untersucht die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Ersatzfhigkeit der Mehrkosten von Deckungsgeschften unter Bercksichtigung der dogmatischen Grundstruktur des CISG, des Gebots der Rechtssicherheit sowie des Gebots einer hinreichend flexiblen und wirtschaftlich angemessenen Lsung. Er kommt zu dem Ergebnis, dass das CISG den Glubiger nur dazu berechtigt, unter der Bedingung der vorangehenden Vertragsaufhebung seinen Schaden anhand eines konkreten oder hypothetischen Deckungsgeschfts zu berechnen. Hierdurch soll verhindert werden, dass er die erschwerten Voraussetzungen einer Vertragsaufhebung umgeht. Ein im CISG normiertes Gebot der Schadensminderung erlegt dem Glubiger die Pflicht auf, nach wirksamer Vertragsaufhebung ein angemessenes Deckungsgeschft vorzunehmen, verpflichtet ihn jedoch weder dazu, bereits vor Vertragsaufhebung ein Deckungsgeschft zu ttigen, noch dazu, durch eine frhzeitige Vertragsaufhebung die Voraussetzung fr ein solches zu schaffen. Ebenso wenig gestattet das CISG dem Glubiger, einen aus einem vorzeitigen Deckungsgeschft entstandenen Differenzschaden zu liquidieren. Eine Ausnahme ist nur im Falle eines die Kosten des Deckungsgeschfts bersteigenden Verzugsschadens sowie im Falle einer endgltigen und ernsthaften Erfllungsverweigerung des Schuldners denkbar, nicht aber anlsslich eines sich allein ungnstig entwickelnden Marktpreises.