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Erfahrung, Deutung und Bewltigung von Furcht spielen eine Schlsselrolle in der Entwicklung der reformatorischen Theologie Luthers. Thorsten Dietz zeichnet das theologische Verstndnis von Furcht nach, wie Luther es in seinen Anfngen (1513-1519) in Auseinandersetzung mit der Tradition (Augustin, Scholastik, Frmmigkeitstheologie und Mystik) gewonnen hat. Neben der Rekonstruktion der theologischen Entwicklung Luthers am Leitfaden des Furchtbegriffs wendet sich Dietz zwei Problemkreisen aus Luthers Reifezeit zu: dem Verstndnis der Gottesfurcht in der Auslegung des ersten Gebotes Ende der 20er Jahre und der Auseinandersetzung um die Bue in den Antinomerdisputationen Ende der 30er Jahre. Deutlich wird dabei, dass die berwindung der Furcht durch den Glauben nicht ein fr alle mal zu vollziehen ist. Die Unterscheidung von Gesetz und Evangelium impliziert eine Anleitung, die bleibende Bedrohung der Angst wahrzunehmen und je neu zu berwinden. In der Interpretation der Gottesfurcht als Erfllungsmoment des ersten Gebotes sowie in der bleibenden Zuordnung der Furcht zur Erfahrung des Gesetzes zeigt sich die Leistungsfhigkeit der theologischen Angstdeutung Luthers, Angst unverstellt wahrnehmen und empfinden, darin aber auch bewltigen und berwinden zu knnen. Ausgehend von der historischen Rekonstruktion stellt sich die systematische Frage, welchen Gewinn Luthers Theologie fr die Deutung und Bewltigung von Angst als Phnomen menschlichen Lebens erbringt. Dabei bezieht sich Thorsten Dietz auf theologische Interpretationen der Angst im 20. Jahrhundert sowie auf unterschiedliche psychologische Perspektiven der Gegenwart. Diese Arbeit wurde von der Luther-Gesellschaft (Wittenberg) mit dem Martin-Luther-Preis fr den akademischen Nachwuchs ausgezeichnet.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161498930
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 426
- Utgivningsdatum: 2009-06-03
- Förlag: Mohr Siebeck