Der Eine oder der Andere

Die Beitrger des vorliegenden Bandes versuchen, das Nachdenken ber Gott, Religion und Christentum in der klassischen deutschen Philosophie mit dem gegenwrtigen Nachdenken ber diese Themen zu verbinden. Das Ziel dieser Anbindung ist jedoch nicht ein blo historisierendes Vergleichen von verschiedenen Theorien oder ihre letztendlich nur knstlich herzustellende Harmonisierung, sondern ein kritisches berprfen der verschiedenen Mglichkeiten, auch in der heutigen Zeit produktiv und sinnvoll ber Gott und Religion nachzudenken. So gut wie alle Themen, mit denen sich die Philosophen der Gegenwart beschftigen - die Vernnftigkeit und der Nutzen des Glaubens, die Aktualitt der Religion und ihre gesellschaftliche Relevanz, die Gottesbeweise - waren schon im 18. und 19. Jahrhundert Gegenstnde der philosophischen Betrachtung und wurden oft zum Auslser von heftig gefhrten Debatten. Die im Band versammelten Beitrge machen die systematische Aktualitt der in der klassischen deutschen Philosophie hervorgebrachten Gedanken ber Gott deutlich. Vor allem im Zusammenhang der Frage nach dem Verhltnis von Rationalitt und Irrationalitt der Religion sowie der Vernnftigkeit des Gottesbegriffes kann man immer noch viel von den Religionskonzepten der klassischen deutschen Philosophie lernen, nicht zuletzt Folgendes: Ob es Gott und die Religionen gibt oder nicht ist keine Frage des Beliebens, die Gottesfrage zu stellen gehrt vielmehr zur Natur der menschlichen Vernunft. Der vorliegende Band zeigt, dass der Aufweis der Vernnftigkeit des Gottesgedankens ein bedeutender und immer noch aktueller Beitrag der klassischen deutschen Philosophie ist.