Der Einfall und die Freiheit

Wenn die Hirnforscher mit ihren Thesen Recht htten, wie msste dann unfreies Denken und Entscheiden aussehen, in welchen lebensweltlichen Phnomenen knnte die Unfreiheit sichtbar werden? Sollte es dann nicht so sein, dass alle Gedanken uns ungerufen und ohne vorige Erwgung bewusst werden mssten, dass wir sie als Einflle erleiden mssten?
Einflle sind aber genau das, was wir im Leben an uns beobachten; es gibt sie, wir haben sie und wir haben deshalb auch diesen Begriff in unseren Sprachen. Es ergeben sich berraschende Konsequenzen, wenn man diese Tatsache genauer analysiert. Kein Mensch macht" sich seine Gedanken. Wir erleben einzig einen unwillkrlich und unbewusst generierten Strom unserer Gedanken. Dessen Urheber nur das Gehirn sein kann. Der menschliche Geist, der nie bewusst mit dem Gehirn interagiert, kann nur das Epiphnomen der Gehirnaktivitt sein. Die geistigen" Fhigkeiten der Menschen werden dadurch nicht beeintrchtigt. Urheberschaft von Handlungen und moralische Verpflichtungen fr das Handeln werden nicht eingeschrnkt. Im Gegenteil, die Verwaltung der individuellen Lebenserfahrungen durch das eigene Gehirn stellt sicher, dass die Handlungen eines Menschen einzig durch seine Grnde geleitet werden.

Stichworte: Philosophie, Philosophie des Geistes, Willensfreiheit, Hirnforschung, Gehirn, Geist, Bewusstsein, Psychologie, Mentale Verursachung, Epiphnomen, Urheberschaft, Moral, Menschenwrde