Der Erzaehlraum als Reflexionsraum

Die mittelhochdeutschen Minnereden knnen als eine Modeerscheinung innerhalb der sptmittelalterlichen Literaturproduktion bezeichnet werden, an der sie vom Ende des 13. bis ins 16. Jahrhundert hinein mit mehr als 500 hchst unterschiedlichen Texten beteiligt sind. Nachdem sie in der Forschung lange als wenig origineller Nachklang der hfischen Epik und Minnelyrik gesehen wurden, versucht die vorliegende Arbeit anhand eines reprsentativen Querschnitts die spezifischen Eigenarten und Erzhlstrategien, das Spannungsfeld von Tradition, Innovation und Reflexion und die kulturelle Leistung der Gattung herauszuarbeiten. Die Minnereden werden dabei als Teil des mittelalterlichen Minne-Diskurses begriffen, an dem sie mit einem spezifischen Reden und Reflektieren ber Minne und ber ein sich exemplarisch ins Zentrum stellendes Ich teilhaben. Dabei werden zum ersten Mal auch Texte bercksichtigt, die nicht aus der Perspektive eines mnnlichen, sondern eines weiblichen Ich verfasst sind.