Der Feldzug der 9. Armee gegen die Rumnen und Russen 1916/17

Der auf den folgenden Blttern geschilderte Feldzug der 9. Armee gegen die Rumnen und Russen gehrt sicher zu den fesselndsten Abschnitten des Groen Krieges. Zwar reicht er in den Grenausmaen an die Riesenoperationen, wie sie zu Beginn des Krieges 1914 im Westen, 1915 im Osten und 1918 wieder im Westen gefhrt wurden, nicht heran. Immerhin sind zeitweilig in der 9. Armee, die ihre Siegesbahn recht bescheiden mit etwa 60.000 Mann betrat, an 250.000 Mann vereinigt gewesen, hat ihre Frontbreite mehr als 450 km betragen, hat sie im Vorwrtsschreiten in vier Monaten nahe an 600 km, wie sie der Vogel fliegt, hinter sich gebracht und feindliches Gebiet, das an Umfang Belgien erheblich bertrifft, einschlielich seiner Hauptstadt Bukarest erobert. Man sieht also, da sich der Feldzug, auch an den Zahlen- und Raumverhltnissen gemessen, sehen lassen kann. Aber nicht darin liegt seine Bedeutung. Sie beruht in der gleichbleibenden Gre der Leistungen der Truppen whrend eines berraschend langen Zeitabschnitts und unter den verschiedensten ueren Umstnden. Die Armee hat vom ersten bis zum letzten Tage des Feldzuges gegen zahlenmige berlegenheit kmpfen mssen. In sieben groen Schlachten und unzhligen anderen Kampfhandlungen mute sie sich ihren Weg zum Ziel erstreiten. Als sie die rumnische Wehrkraft zum besseren Teil zertrmmert hatte, traten ihr, die sie durch dreimonatigen fast unausgesetzten Bewegungskrieg abgerissen, in den Stnden stark geschwcht, ausgehungert war, frische russische Krfte entgegen. Sie hat sich durch sie nicht aufhalten lassen. Ebensowenig wie durch den Eis- und Schneewall der transsylvanischen Alpen oder den versumpften Boden der Walachei im Winter. Solche Leistungen zu vollbringen, waren, nach zweijhrigem, schwerem Krieg, nur Mnner befhigt, in denen der Glaube an die Zukunft des eigenen Volkes, der Wille zum Sieg unerschtterlich lebte. Ihnen zum Gedchtnis sind diese Zeilen zum groen Teil whrend der Ereignisse selbst geschrieben. Ihnen zum Gedchtnis und den Nachkommen zur Brgschaft, da es keine Schwierigkeit gibt, die nicht durch den einigen Willen deutscher Mnner berwunden werden knnte.