Der Handelshafen Odessa

"Vorliegende Arbeit ist zu einer Zeit entstanden, als die Heere der Mittelmchte bis zu den Ksten des Schwarzen Meeres siegreich vorgedrungen waren. Damals konnte man von einem neuen Landweg nach Indien trumen, der mit einer kurzen Seefahrt von Odessa ber das Schwarze Meer nach Persien fhren sollte. Das Schicksal hat alle diese Trume deutscher weltwirtschaftlicher Bettigung zerschlagen. Noch ist aber das letzte Wort hierin nicht gesprochen. Ein wieder erstarkendes Ruland wird stets versuchen mssen, sich nach dieser Richtung zu bettigen. In dem Mae, wie uns der Seehandel durch Vernichtung unserer Flotte unmglich gemacht wird, sind wir an der Verwirklichung dieser Plne interessiert, so utopisch sie auch bei der gegenwrtigen politischen und wirtschaftlichen Zerrissenheit Europas noch klingen mgen.

Dann wird Odessa eine neue Zeit der Blte als Transitplatz zwischen Europa und Zentralasien erleben. Von diesem Gesichtspunkt aus mge die vorliegende Arbeit, die die Grnde des Niedergangs behandeln, das wohlwollende Interesse der Leser finden."

Kurz nach dem ersten Weltkrieg wurden die Gedanken um den heute zur Ukraine gehrenden Handelshafen Odessa von Otto Friebel erstmals verffentlicht.
Dieses Buch ist ein unvernderter Nachdruck der lngst vergriffenen Originalausgabe von 1921.