Der Libellus Carminum des Eugenius von Toledo

Die Klage ber die eigene krperliche Vergnglichkeit und seelische Unbestndigkeit ist ein wiederkehrendes Grundmotiv im Libellus Carminum des Eugenius ( 657), Erzbischof der wisigotischen Knigsstadt Toledo. Erstmals kommentiert und kontextualisiert Annemarie Pilarski die 102 Gedichte umfassende Gedichtanthologie ausfhrlich und rckt damit ein wenig beachtetes Werk sptantiker beziehungsweise frhmittelalterlicher Kunst und Kultur in den Fokus. Sie nhert sich seiner Dichtung dabei insbesondere aus einer spiritualittsgeschichtlichen Perspektive und formuliert vor dem Hintergrund emotionsgeschichtlicher und performativittstheoretischer Anstze die These, dass Dichtung in Eugenius' Poesie zu einer spirituellen Praxis, aber auch zum allgemeinen Mittel der Lebensbewltigung werden konnte. Dies zeigt die Studie anhand der inneren Struktur einzelner Gedichte wie des gesamten Gedichtbuches auf und leistet so einen Beitrag zur Erforschung des Konnexes von Religion, Spiritualitt und kultureller Aktivitt in der ausgehenden Sptantike.