Der Mythos einer mordenden Mutter in Euripides' "Medea"

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,3, Universitt Rostock (Institut fr Germanistik + Institut fr Musikwissenschaft + Institut fr Volkskunde), Veranstaltung: Medea. Rezeption eines antiken Stoffes in Theater, Musik und Film. + Brauch und Ritual, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 5. Jahrhundert vor Christus erschuf der griechische Tragdiendichter Euripides ein Drama, welches von einem Mythos lebt. Als Anhnger der sogenannten neuen" Theorien (zum Beispiel die Begrndung zur Erschaffung einer Religion durch den Menschen), unter anderem vertreten durch Protagoras, Prodikos und Anaxagoras, lie Euripides auch in seinen Werken etwas Neues mit einflieen. Somit nderte der um 480 v. Chr. geborene Athener gerne den Mythos, um in seiner tragischen Dichtung eigene Voraussetzungen fr sein Drama zu konstruieren. So wird in seinem Werk die Frau allgemein und speziell Medea zur unerschrockenen, bewunderten und ungewhnliche Taten vollbringende Figur. Dies geschah in einer Zeit, in der die Anschauung der Welt sich wandelte und die Machtmetropole Athen an Strke verlor. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass Euripides von Feinden umgeben war, denen die innovativen Gedanken des antiken Tragikers und Dichters missfielen. In einer Sage berbracht, zerriss eine Meute des Knigs Archelaos aus Pella den Autor im Jahre 406 vor Christus.1 In der Handlung der Medea" von Euripides ist Medea verzweifelt und verrgert zugleich,
nachdem sie die Nachricht des Knigs Kreon erhielt, Korinth verlassen zu mssen. Sie fragt nach dem Grund ihrer Verbannung aus Korinth und erfhrt daraufhin, dass ihre magischen Aktivitten dem Knigreich Unheil brchten. Untertnig akzeptiert Medea die Instruktion des korinthischen Herrschers und bittet gndig, sich noch einen Tag in der Stadt aufhalten zu drfen, um - so ihr Vorwand - ihre Flucht planen zu knnen. Tatschlich aber verfolgt Medea den Rachemord an der Knigstochter