Der Schutz der Privatheit im Zivilrecht

Das Recht auf Privatheit steht seit jeher im Zentrum des Persnlichkeitsschutzes. Als Recht auf Selbstbestimmung ber die Preisgabe und Verwendung personenbezogener Informationen ist es wesentliche Bedingung der freien Entfaltung der Persnlichkeit. Inhalt und Aufgabe des Privatheitsschutzes haben sich allerdings im Zeitalter der Medien- und Informationsgesellschaft grundlegend verndert. Personenbezogene Informationen, zu denen neben den Einzelangaben ber persnliche und sachliche Verhltnisse einer Person auch deren Persnlichkeitsattribute, wie Name, Bild oder Stimme zu zhlen sind, erlangen heute zunehmend wirtschaftliche Bedeutung - die Persnlichkeit wird zur Ware. Eine Verletzung des Rechts auf Privatheit betrifft damit neben ideellen Integrittsinteressen hufig auch materielle Verwertungsinteressen. Die deutsche Lehre und Rechtsprechung tragen dem bislang nur unzureichend Rechnung. Vor dem Hintergrund des englischen und des US-amerikanischen Rechts erarbeitet Ulrich Amelung eine moderne Interpretation von Privatheit, die ber den herkmmlichen Begriff der Privatsphre inhaltlich und funktionell hinausweist. Hierauf aufbauend geht er der Frage nach, wem der Nutzen aus der zwangsweisen Verwertung privater Informationen gebhrt. Auf der Grundlage der rechtsvergleichenden Untersuchungen entwickelt der Autor einen differenzierten Lsungsansatz, der den Schwerpunkt der Betrachtung vom Schadensersatz- auf das Bereicherungsrecht verlagert.