Der Staat als Zukunftsagentur

Nachhaltigkeit - einst ein Frsterwort, heute ein Allerweltswort.

Ihrem Wesen nach anthropogen und anthropozentrisch ist Nachhaltige Entwicklung gleichwohl keine neue Metaerzhlung. Sie ist vielmehr die notwendige Hlle, innerhalb derer es gelingen mag, tradierte groe Erzhlungen zu bewahren und neue zu begrnden.

Nachhaltige Entwicklung wird in erster Linie von der Gesellschaft gestaltet. Erst dort, wo gesellschaftliche Krfte nicht mehr hinreichend wirksam sind, tritt der Staat subsidir gewhrleistend ein. Ko-evolutiv verknpft bilden Staat und Gesellschaft auf diese Weise eine Verantwortungsgemeinschaft.

Die rasche Entwicklung der Menschheit, die insbesondere auf den Wirkungen der memetischen Evolution beruht, fhrt immer wieder zu Risiken fr die Nachhaltige Entwicklung. Mit dem Instrument der Nachhaltigkeitsfolgenabschtzung versetzt sich der Staat in die Lage, diese Entwicklung zu begleiten und erforderlichenfalls ohne kritische Verzgerung Manahmen zur Gewhrleistung der Nachhaltigen Entwicklung zu initiieren.

Wohin seine Metaerzhlungen den Menschen fhren werden, liegt im unbegrenzten Raum der Mglichkeiten. Dessen gestaltbare Gre hngt jedoch unmittelbar von der Gewhrleistung der Nachhaltigen Entwicklung ab und ginge unmittelbar mit dieser unter. Insofern ist die Gewhrleistung der Nachhaltigen Entwicklung eine notwendige Voraussetzung zur berwindung der Kontingenz menschlichen Seins. Mit dem expliziten Bezug auf die subsidir wirksame Gewhrleistung der Nachhaltigen Entwicklung als Kernaufgabe schlpft der Staat, schlpfen Herrschaftssysteme in eine Rolle als Zukunftsagenturen.