Der Streit um gutes Geld in Vergangenheit und Gegenwart

Zu allen Zeiten strebten Regierende danach, durch Geldwertminderung ihre Schulden zu senken und neues Geld leichter als durch Steuern in ffentliche Kassen zu lenken. Als Kontrast zu drei beigefgten Flugschriften aus dem 'schsischen Mnzstreit', in denen um 1530 erstmals in Deutschland die Nachteile und Vorteile der Mnzverschlechterung errtert werden, erlutert Hans-Joachim Stadermann die gegenwrtige Debatte um die Euro-Whrung und die Verfassung ihres Systems der Europischen Zentralbanken. Dabei stellt er der merkantilistischen Mnzverschlechterung den heutigen Brauch gegenber, Staatspapiere der Zentralbank direkt oder indirekt ber Wertpapierpensionen aufzudrngen. Diese werden nicht mehr zurckgekauft, sondern nur revolvierend erneuert und durch Netto-Neuverschuldung erweitert. Dadurch wird deutlich, da die Minderung des Edelmetallgehalts der Mnzen frher nichts anderes bedeutete als die heutige Verwsserung der Aktiva der Zentralbank, die den Gegenwert zum Notenumlauf bilden. Das Erstaunliche an dem Vergleich ist, da sich die Argumente sowohl der Verteidiger des stabilen Geldes wie auch der Geldverschlechterer nicht gendert haben. Die Verteidiger des harten Geldes versuchen nachzuweisen, da sich die Prosperitt der Wirtschaft durch Wettbewerb und Freihandel herstellen wird. Ihre Widersacher pochen darauf, da hartes Geld die Konkurrenzfhigkeit der heimischen Whrung zerstrt und Arbeitspltze kostet. Sie wollen diese Situation durch Mnzverschlechterung oder Gelddrucken verbessern. Dem Problem der grenzberschreitenden Organisation der Wirtschaft soll dann mit Handelsbeschrnkungen und Kapitalverkehrskontrollen begegnet werden.